Odessa - Metropole am Schwarzen Meer
Odessa hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeiten des alten Griechenlands reicht. Die eigentliche Stadt, wie sie jetzt existiert, wurde allerdings erst 1794 auf Weisung Katherina der Großen gegründet - hier sollte Russlands Tor zum Schwarzen- und Mittelmeer entstehen. Heute hat die Stadt bereits mehr als eine Million Einwohner und stellt den wichtigsten Hafen der Ukraine dar. Dass die Stadt eine Millionenstadt ist, merkt man im Stadtzentrum allerdings nicht - sondern erst, wenn man den Zug Richtung Osten verlässt. Das eigentliche Zentrum der Stadt beginnt beim Hauptbahnhof und erstreckt sich Richtung Nordosten über mehr als 3 km bis hin zum Hafen. Odessa liegt in einer Bucht. Der Küstenbereich nahe des Stadtzentrums ist Hafengelände und stark industrialisiert. Der eigentliche Badestrand der Odessiter befindet sich bei Arkadija etwa 8 km südlich der Stadt.
Die Stadt ist reich - zumindest hat man den Eindruck, wenn man durch das Zentrum bummelt. Viele exklusive Läden und Restaurants zeugen davon. So gibt es z.B. auch mindestens drei japanische Restaurants der gehobenen Kategorie. Den Reichtum verdankt die Stadt hauptsächlich dem Hafen und den daraus resultierenden Besuchern.
Odessa hat viele Sehenswürdigkeiten. Doch auch ohne diese Orte wäre ein Besuch Odessas lohnenswert. Die Innenstadt ist (fast) im Schachbrettmuster angelegt worden. Nahezu alle Gebäude stammen aus ein und der gleichen Epoche. Von Kirchen einmal abgesehen, gibt es keine hohen Gebäude. Zudem säumen viele Bäume die Straße - ein schönes Beispiel dafür ist die Primorskii Allee oberhalb der Potemkinschen Treppe. Beeindruckend ist die Farbenvielfalt. So kann man oft bunt gemischt lindgrüne, altrosane, veilchenblaue, hellbraune und gelbe Häuser sehen, die meistens gut gepflegt sind. Erst wenn man sich dem Bahnhof nähert mischt sich moderne Architektur mit dem Alten.
Nur wenige Baudenkmäler verdanken ihren Ruf in einem solchem Maße einem Film, wie die Potemkinschen Treppen in Odessa. An dieser Treppe sind zwei Sachen interessant. Zum einen sieht man von oben die Treppe selbst gar nicht - nur einige wenige breite Stufen, welche die Treppenabsätze säumen. Steht man allerdings vor ihr, sieht man nur die Treppe. Desweiteren ist die oberste Stufe 12,5 Meter, die unterste 21,6 Meter breit - was man beim Treppensteigen freilich nicht bemerkt. Das allerdings hat den Effekt, dass sie lang und gewaltig erscheint. Gebaut wurde das ganze innerhalb von vier Jahren - 1841 war sie vollendet. Bekannt wurde die Treppe durch Sergej Eisensteins Stummfilm "Panzerkreuzer Potemkin".
Schön anzusehen und dazu auch noch berühmt ist das Opernhaus von Odessa - es wird von vielen als eines der schönsten der Welt bezeichnet. Die Oper wurde nach den Plänen eines Wiener Architekten gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Irgendwo zwischen Renaissance und Barock angesiedelt, ist dieses Haus der Stadt mehr als angemessen. Über dem Haupteingang stehen große Statuen der Museen für Musik, Tanz, Lustspiel und Drama. Hier tritt alles auf, was Rang und Namen hat. Ein Besuch lohnt sich bestimmt. Die Musik- und Theaterkultur in Russland und der Ukraine ist sehr beeindruckend.
Irgendwann findet man zur Deribasiwska-Straße im Zentrum. Hier tummelt sich alles, was Geld hat. Die exklusivsten Restaurants und Boutiquen reihen sich hier einander. Ein großer Teil davon ist Fußgängerzone und mit seinen Straßencafés recht einladend.